Anbau von technischem Cannabis in der Ukraine

Einleitung

1. Allgemeine Bedingungen für den Hanfanbau

2. Erhalt einer Lizenz zum Hanfanbau

3. Lizenzbedingungen für den Hanfanbau

Die Ukraine ist eines der vielversprechendsten Gebiete in Europa, das für den Anbau von Industriehanf geeignet ist. Gleichzeitig erfordert der Anbau von Industriehanf in der Ukraine die Einholung von entsprechenden Genehmigungen und die Einhaltung einer Reihe von Bedingungen.

1. Allgemeine Bedingungen für den Hanfanbau in der Ukraine

Zu den grundlegenden Bedingungen, die für den Anbau von Cannabispflanzen in der Ukraine erfüllt sein müssen, gehören:

1) Erlangung einer Sonderlizenz für den Anbau von Cannabispflanzen;

2) es ist möglich, Pflanzen der Cannabis-Gattung für industrielle Zwecke anzubauen, die durch eine solche Lizenz und unter Einhaltung der Lizenzbedingungen festgelegt sind;

3) ein Erzeuger, der sich mit dem Anbau von Cannabispflanzen beschäftigt, muss den Status einer juristischen Person haben;

4) es ist möglich, nur die Pflanzen der Cannabisgattung anzubauen, die vom Ministerkabinett der Ukraine zugelassen sind.

Heute ist es laut der vom Ministerkabinett der Ukraine erstellten Liste erlaubt, alle Pflanzen der Cannabis-Gattung anzubauen, sofern ein spezielles Saatgut verwendet wird. Solche Samen müssen von Pflanzensorten gesammelt werden, bei denen der Gehalt an Tetrahydrocannabinol im getrockneten Stroh 0,08 % nicht übersteigt. Der gleiche Begrenzungsindikator wird verwendet, um die Wachstumsbedingungen zu regulieren.

Aus geschäftlicher Sicht ist dies ein äußerst niedriger Gehalt (zum Vergleich: In der EU beträgt der zulässige THC-Gehalt in Nutzhanf 0,2 %, in den USA, Kanada und China 0,3 %). Ein solcher Indikator schränkt die Erzeuger bei der Verwendung der Mehrheit von rentablen Sorten von Industriehanf ein. Ukrainische Züchter gehörten zu den ersten in Europa, die Sorten gezüchtet haben, die überhaupt keine Betäubungsmittel enthalten, aber die Sorten werden immer noch im industriellen Maßstab verwendet, so dass für deren Anbau eine spezielle Lizenz erforderlich ist);

5) es ist möglich, Cannabispflanzen nur innerhalb der vom Ministerkabinett der Ukraine festgelegten Quoten anzubauen. Anbauflächen werden quotiert. Für 2022 hat das Ministerkabinett der Ukraine eine Quote von 7.550 Hektar Anbaufläche festgelegt.

2. Erhalt einer Lizenz zum Hanfanbau in der Ukraine

Um eine Lizenz für den Hanfanbau in der Ukraine zu erhalten, muss ein entsprechender Antrag beim Staatlichen Dienst der Ukraine für Arzneimittel und Drogenkontrolle gestellt werden. Um einen solchen Antrag stellen zu können, ist mindestens eine eingetragene juristische Person, ein ordnungsgemäß ernannter Leiter, ein offenes Bankkonto, eine Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse der juristischen Person erforderlich.

Dem Antrag sind beizufügen:

• eine Kopie des Dokuments, das die berufliche Eignung des Leiters der juristischen Person bestätigt, sich mit dem Anbau von Hanfpflanzen zu beschäftigen (oder beispielsweise des Leiters der entsprechenden Niederlassung, wenn diese Funktion von der Niederlassung des Unternehmens wahrgenommen wird). Normalerweise handelt es sich bei einem solchen Dokument um ein Zertifikat über den Abschluss von speziellen Kursen, die gemäß dem von der Nationalen Akademie der Agrarwissenschaften und dem Staatlichen Dienst für Arzneimittel und Drogenkontrolle genehmigten Programm durchgeführt wurden.;
• ein ärztliches Attest, aus dem hervorgeht, dass die Mitarbeiter keine psychischen Störungen im Zusammenhang mit Alkohol- oder Drogenmissbrauch haben oder nicht als arbeitsunfähig im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln anerkannt sind. Ein solches Attest ist für jeden Mitarbeiter einzuholen, der einen direkten Zugang zu Betäubungsmitteln, psychotropen Stoffen und Ausgangsstoffen haben wird;
• eine Kopie des Dokuments, das das Eigentumsrecht oder das Nutzungsrecht an den Gegenständen bestätigt, an denen die wirtschaftliche Tätigkeit zum Anbau von Hanfpflanzen ausgeübt wird. Dies können Auszüge aus dem staatlichen Register der dinglichen Rechte, Kopien von Pachtverrägen usw. sein;
• Angaben zur Information über den Stand der materiellen und technischen Basis und die Verfügbarkeit von Personal mit Angabe des Qualifikationsniveaus;
• Informationen über die Verfügbarkeit einer Genehmigung der Nationalen Polizei der Ukraine für die Nutzung von Objekten und Räumlichkeiten, die für die Ausübung von wirtschaftlichen Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Verkehr von Suchtstoffen, psychotropen Substanzen und Ausgangsstoffen bestimmt sind. Um eine solche Genehmigung zu erhalten, müssen eine Reihe von Anforderungen berücksichtigt werden, die für solche Orte gelten. Zum Beispiel müssen für den Hanfanbau zugewiesene Aussaatflächen (Konzentrationsorte des offenen Typs, die für den Anbau verwendet werden) in einer Entfernung wie folgt liegen: mindestens 0,5 km von besiedelten Gebieten sowie mindestens 3 km von der Staatsgrenze der Ukraine usw.);
• Informationen über das Fehlen eines nicht gelöschten oder nicht abgelaufenen Strafregisters für die Begehung von Straftaten im Zusammenhang mit dem illegalen Verkehr von Betäubungsmitteln (nicht nur in der Ukraine, sondern auch außerhalb der Ukraine) für Mitarbeiter, die einen direkten Zugang zu Betäubungsmitteln, psychotropen Substanzen und Ausgangsstoffen haben werden.

Unter den Bedingungen des Kriegszustands können der Antrag und das Dokumentenpaket in elektronischer Form eingereicht werden. Es muss jedoch daran erinnert werden, dass nach Ende des Kriegszustands alle diese Dokumente in Papierform eingereicht werden müssen, da sonst die Lizenz als ungültig anerkannt werden kann.

3. Lizenzbedingungen für den Hafenanbau

Zusätzlich zu den oben definierten allgemeinen Bedingungen für den Hanfanbau in der Ukraine müssen die festgelegten Lizenzbedingungen für die Durchführung solcher Aktivitäten berücksichtigt werden, nämlich:

• Hanfanbau ist nur unter Verwendung von konditioniertem und vermehrungsfähigem Saatgut (Samenmaterial) von Hanfpflanzen der ersten und zweiten Reproduktion erlaubt;
• dieses Saatgut muss in das ukrainische Pflanzensortenregister eingetragen werden;
• es ist möglich, Saatgut nur von Verkäufern zu kaufen (in diesem Fall müssen die Verkäufer als Subjekte der Saatgutproduktion und Baumschulen sein), die im staatlichen Register der Produzenten von Saat- und Pflanzgut eingetragen sind
  es ist notwendig, das gesäte Saatgut in Übereinstimmung mit den vom Autor (Eigentümer) der Sorte festgelegten und wissenschaftlich fundierten Aussaatnormen und dem Volumen der ausgesäten Flächen abzuschreiben;
• es ist notwendig, innerhalb von 10 Arbeitstagen ab dem Zeitpunkt der Aussaat den Staatlichen Dienst der Ukraine für Arzneimittel und Drogenkontrolle über die tatsächlichen Aussaatorte, das Volumen der ausgesäten Flächen und die Sorte zu informieren. Gleichzeitig ist anzugeben, von wem das Saatgut bezogen wurde;
• Zur Bestimmung des Gehalts an Tetrahydrocannabinol in getrocknetem Stroh müssen Proben in Anwesenheit eines Vertreters des staatlichen Dienstes der Ukraine für Arzneimittel und Drogenkontrolle entnommen werden. Eine solche Entnahme wird in der Blütephase von nicht weniger als 50 Prozent der ausgesäten Pflanzen durchgeführt;
• wenn es sich herausstellt, dass der höchstzulässige Gehalt an Tetrahydrocannabinol in Saatgut überschritten wird, ist es notwendig, solche Kulturen von Saatgut (aus welchen das Saatgut gewonnen werden kann) zu selektieren und auf Industriekulturen zu übertragen (auf solche, die weiterverarbeitet und nicht als Samen verwendet werden). Über eine solche Übertragung wird ein Gesetz ausgearbeitet, und der Staatliche Dienst der Ukraine für Arzneimittel und Drogenkontrolle muss darüber benachrichtigt werden;
• wenn es sich herausstellt, dass der höchstzulässige Gehalt an Tetrahydrocannabinol in Saatgut überschritten wird, muss der Schutz der Kulturen, Lager- und Verarbeitungsorte innerhalb von 10 Arbeitstagen sichergestellt werden;
• wenn es sich herausstellt, dass ein Saatgut, das nicht in das staatliche Register der Saat- und Pflanzgutproduzenten eingetragen wurde, zum Anpflanzen verwendet wurde, muss diese Ernte vom Produzenten auf eigene Kosten und in Anwesenheit einer Kommission unter Beteiligung eines Vertreters des staatlichen Dienstes der Ukraine für Arzneimittel und Drogenkontrolle vernichtet werden;
• es ist notwendig, jährlich über die Menge des angebauten und verarbeiteten Hanfs zu berichten.